Etzenricht/Waldthurn. Die UPW Etzenricht besuchten die Marktgemeinde Waldthurn, um sich über erfolgreiche Maßnahmen zur Stärkung des Ortskerns zu informieren. Bürgermeister Josef Beimler (CSU) empfing die Delegation im neuen Rathaus, das im ehemaligen Kindergarten untergebracht ist – ein Beispiel dafür, wie Waldthurn vorhandene Strukturen umnutzt.
Bereits zu Beginn des Treffens betonte Mathias Beutner, 1. Vorsitzender der UPW, das Ziel des Besuchs: „Waldthurn ist im Bereich Leerstandsmanagement in der Region eine echte Vorzeigegemeinde. Wir wollen sehen, was hier möglich gemacht wurde – und lernen, welche Ideen wir für Etzenricht mitnehmen können.“
Alte Gebäude als Chance: Sanieren, beleben, Funktionen zurück in den Ortskern holen
Mit viel Geschick und Weitsicht hat die Marktgemeinde in den letzten Jahren mehrere Gebäude im Ortszentrum erworben, die zuvor leer standen. Nach sorgfältiger Sanierung wurden sie mit neuen, dringend benötigten Funktionen gefüllt, die den Ort nachhaltig stärken. So entstanden in zentralen Gebäuden neuer Wohnraum, eine Hausarztpraxis sowie ein Dorfladen, der die Nahversorgung im Ort sichert. Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für Leben im Ortskern, sondern auch dafür, dass das Ortsbild nicht durch baufällige Gebäude gestört ist. Gleichzeitig investierte Waldthurn in Einrichtungen für alle Generationen: Eine Tagespflegeeinrichtung und ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaften, ein Zentrum mit moderner Kita, Mensa und Kindergarten direkt neben dem sanierten Schulhaus, sowie sogar ein Reha-Zentrum für suchtkranke Menschen – teils verwirklicht durch unkonventionelle, aber praxisnahe Ideen, die Leerstände sinnvoll nutzen und das soziale Miteinander stärken. Beimlers Grundprinzip lautet seit Jahren: kaufen, sanieren, beleben – und damit den Ortskern als lebendigen Mittelpunkt zu sichern.
Fördermittel clever nutzen – Waldthurn als Musterbeispiel
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die professionelle Nutzung von Förderprogrammen. Beimler erklärte, dass Waldthurn Programme wie „Innen statt Außen“ und die Dorferneuerung besonders effektiv eingebunden hat – Förderinstrumente, die die Innenentwicklung, die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Belebung des Ortskerns gezielt unterstützen. Dank schneller Entscheidungen und enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung, der Regierung der Oberpfalz und weiteren Behörden konnten für einige Projekte Förderquoten von bis zu 90 Prozent erreicht werden. „Wer seinen Ortskern erhalten will, muss aktiv werden – und wissen, welche Förderwege es gibt. Das alles ist kein Selbstläufer man muss stetig dranbleiben!“, betonte Beimler.
Die Delegation aus Etzenricht zeigte sich beeindruckt. „Waldthurn beweist, wie viel man erreichen kann, wenn man mutig handelt und bestehende Gebäude als Chance begreift.“, fasst Thomas Beutner, Bürgermeisterkandidat, die Eindrücke zusammen und ergänzte: „Für Etzenricht nehmen wir wertvolle Ideen mit“
Die UPW stellte abschließend klar, dass die gewonnenen Erkenntnisse direkt in ihre kommunalpolitische Arbeit in Etzenricht einfließen sollen. Ziel ist es auch, Fördermöglichkeiten in Zukunft besser für die Gemeinde zu nutzen.

